Harald & Iris in Indien

Kerala

Welcome to god’s own country! Mit diesem Slogan wirbt der Bundesstaat Kerala, welcher in großen Teilen aus der Süd-westlichen Küstenregion Indiens besteht. Bereits auf der Fahrt vom Flughafen Cochi ins historische Zentrum „Fort Cochin“ wurde uns klar, dass Kerala anders ist als alles, was wir bislang in Indien gesehen haben: passable Straßen, aufgeräumte Verkaufsstände, wenig Müll. In Kerala herrschte früher eine matriarchalische Struktur und bis heute erbt der Sohn den Namen der Mutter. Auf diesen Einfluss wird zurückgeführt, dass im Kontrast zum restlichen Indien die Alphabetisierungsrate hier sehr hoch ist und Schulpflicht herrscht. Von Fort Cochin aus (berühmt vor allem für seine riesigen, „handbetriebenen“ Fischernetze) fuhren wir weiter nach Allepey, wo unser einfaches Cottage auf uns wartete. Allepey ist Ausgangspunkt für Hausboot-Touren aller Art, bescherte uns aber auch einen gemütlichen Tag, gefüllt mit Faulenzen, Kanufahren (natürlich durften/mussten wir nicht selbst paddeln!), Kokosnuss-Schlürfen und einer ayurvedischen Massage. Am dritten Tag bestiegen wir dann unser Hausboot, auf dem man die „Backwaters“ besonders gut erkunden kann. Eine Crew bestehend aus einem Kapitän, einem Koch und zwei „Helfern“ sorgten für einen völlig bewegungsfreien, gemütlichen Tag. Abends ankerten wir an einem sehr hübschen Platz, von dem aus man die Reisfelder in der Ferne sehen konnte. Einziger Wermutstropfen war die etwas unruhige Nacht, bedingt durch die große Hitze (ohrenbetäubend lauter Ventilator) und Ellens Begegnung mit einer Riesenkakerlake. Diese konnte zwar von unserem Koch bewundernswert schnell gefangen werden („I catch it!“), allerdings flößte uns diese Entdeckung nicht gerade Vertrauen ein. Komplettiert wurde der Ekel-Faktor mit der Erzählung eines befreundeten Pärchens, deren kleines Baby nur Wochen zuvor auf einem Hausboot von einer Ratte gebissen wurde. Entsprechend früh waren wir alle morgens wieder auf den Beinen und wurden dafür mit einem wunderschönen Sonnenaufgang entschädigt, zu dem wir von unserem geschickten Koch einen Kaffee gereicht bekamen. Die letzten beiden Tage ließen wir in Varkala ausklingen, einem Ort direkt an der Steilküste gelegen. Untergebracht in einem unglaublich liebevoll gestalteten kleinen Hotel mit Dachterrasse (Meerblick inklusive), schwammen wir im Meer, genossen den Sonnenuntergang und das Abendessen direkt an der Küste.

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