Harald & Iris in Indien

AGRA

Am Ende der Seminarwoche kam auch Harald nach Delhi. Wir wollten die Chance nutzen, endlich DAS Monument Indiens zu sehen: den Taj Mahal. Agra liegt ca. 180 km von Delhi entfernt und wir entschieden uns, den Zug zu nehmen. Im Internet hatte ich die Tickets gebucht, allerdings erschien uns das Ganze dann doch sehr nebulös, weil wir bei der Sitzplatzreservierung auf der Warteliste standen und eigentlich nicht sicher waren, ob der Computerausdruck als Ticket zählt … Zudem hatten wir keinen blassen Schimmer, in welches der vielen Zugabteile wir einsteigen sollten. Die Szenerie am Bahnsteig rang uns dann auch alles ab, was an Reizüberflutung möglich ist (aufgetürmte Kisten, Schwärme von Schmeißfliegen, fiese Gerüche, Chaos pur…). Wie es aber so oft ist in Indien, war das Ganze schließlich no problem: An jedem der unzähligen Abteile hing außen eine lange Liste mit Namen und den entsprechenden Sitzplätzen. Eigentlich wäre das ein Grund zum Verzweifeln und sofortigen Aufgeben gewesen. Allerdings ließen wir uns von der gleichmütigen, geduldigen Stimmung um uns anstecken und schauten einfach auf den Listen nach … Und siehe da: Schon am zweiten, von uns wahllos angesteuerten Abteil prangte unser Name ganz oben auf der Liste! Damit hatten wir unsere Plätze und die Welt war in Ordnung! Die Bahnfahrt erschien uns sehr angenehm, man konnte ein bisschen die ländliche Szenerie auf sich wirken lassen und schon mal den Lonely Planet wälzen. Als wir am frühen Nachmittag in Agra ankamen, mussten wir uns zunächst den zudringlichen, selbsternannten „Reiseführern“ entledigen, die sich am Bahnhof auf uns stürzten, und konnten dann das Agra Fort anschauen. Diese Befestigungsanlage war sehr beeindruckend und stimmte uns schon auf das Erlebnis am nächsten Morgen ein. Schon um 5 Uhr mussten wir raus, um den Taj im Morgenlicht bewundern zu können. Meine Erwartungen waren dabei eher zurückhaltend, schließlich kennt man ja so viele Abbildungen von diesem Monument. Dementsprechend gewaltig konnte das „Grabmal der ewigen Liebe“ dann aber auch wirken: der Anblick war wahrhaft atemberaubend! Auf Fotos bekommt man nur einen kleinen Eindruck davon, wie riesig der Taj Mahal ist. Weißer Marmor vor blauem Himmel – Gänsehaut!

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